Hämorrhoidensalbe – Linderung für ein unangenehmes Leiden
Hämorrhoidenleiden sind weiter verbreitet, als gemeinhin angenommen wird. In offiziellen Statistiken werden allein in Deutschland rund 3,5 Millionen Fälle gezählt, in denen die Betroffenen sich von einem Arzt behandeln lassen. Doch viele der Betroffenen gehen vor allem in den Frühstadien eines Hämorrhoidenleidens nicht zum Arzt, weil ihr Schamgefühl dafür zu groß ist. Es ist demnach bei diesen Leiden eine sehr hohe Dunkelziffer anzunehmen, zumal Mittel der Linderung der Symptome in Form der Hämorrhoidensalbe in der Apotheke auch ohne Rezept gekauft werden können. Experten gehen davon aus, dass bis zu fünfzig Prozent der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens wenigstens einmalig von den Symptomen eines Hämorrhoidenleidens betroffen sind.
Was sind überhaupt Hämorrhoiden?
Als Hämorrhoiden werden die Gefäßpolster bezeichnet, die den
Darm am Ausgang verschließen. Diese Gefäßpolster sind ringförmig am Anus unter
der Schleimhaut des Darms angeordnet. Von der Funktion her handelt es sich um
Schwellkörper. Jeder Mensch besitzt im Durchschnitt drei
Hämorrhoidenhauptknoten und vier bis fünf Nebenknoten. Die Hämorrhoiden werden
von ihrem Volumen her über die Blutzufuhr gesteuert. Zum Verschließen des
Darmendes werden sie mit Blut gefüllt und beim Entleeren des Darms fließt das
Blut ab, so dass das Darmende freigegeben wird. Die Hämorrhoiden sind eine
notwendige Ergänzung des Schließmuskels, da dieser allein den Darmausgang nicht
vollständig verschließen könnte.
Welche Symptome signalisieren die Notwendigkeit von Hämorrhoidensalbe?
In Frühstadien tritt ein erheblicher Juckreiz am Darmausgang
auf. Auch ein Brennen nach dem Stuhlgang kann vom Betroffenen bemerkt werden.
Bei fortgeschrittenen Stadien können permanent kleinere Mengen an Stuhl
unwillkürlich abgehen, was auch für Flatulenzen gilt. Ist die Durchblutung der
Hämorrhoiden gestört, kommt es zu einem ständigen Druck am Darmausgang. Beim
Stuhlgang können die aufgeblähten Hämorrhoiden aus dem Darmausgang herausgedrückt
werden, was nicht nur erhebliche Schmerzen mit sich bringt, sondern auch starke
Blutungen verursachen kann. Dann kann auch der Laie das Hämorrhoidenleiden
erkennen, denn die weißen Schwellkörper werden an der Außenseite des Anus
sichtbar.
Lässt sich ein solches Leiden mit Hämorrhoidensalbe heilen?
Bisher konnte kein Nachweis erbracht werden, dass
Hämorrhoidensalbe eine Heilung dieses Leidens bewirken konnte. Aber die teils
sehr unangenehmen Symptome können damit erheblich gelindert werden. Das gilt insbesondere
für das Jucken und Brennen. Andere Formen der Hämorrhoidensalbe können die
Blutungen stoppen oder zumindest eindämmen. Eingesetzt werden vor allem
Varianten der Hämorrhoidensalbe, die ursprünglich als Mittel zur Verbesserung
der Arbeit der Venen entwickelt worden sind. Sinn macht das deshalb, weil
vielen Hämorrhoidenleiden thromboseartige Verschlüsse der Schwellkörper
zugrunde liegen. Sie verhindern, dass das Blut abfließen kann, so dass die
Schwellkörper immer weiter anwachsen und schließlich durch das Pressen beim
Stuhlgang nach außen geschoben werden.
Welche Inhaltsstoffe hat eine Hämorrhoidensalbe?
In der Hauptsache kommen in der Hämorrhoidensalbe Flavonoide
zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Stoffe, die aus Pflanzen gewonnen werden.
Für die Gewinnung der Flavanoide für Hämorrhoidensalbe können etwa 8.000 in der
Natur vorhandene Verbindungen genutzt werden. Sie gelten als gefäßschützend und
weisen eine präventive Wirkung gegen die Ausbildung von Ödemen auf. Außerdem
wird ihnen eine Hemmung der Funktion der Thrombozyten zugeschrieben, die bei
der Hämorrhoidensalbe ausgenutzt wird. Auch die gefäßerweiternde Wirkung der
Flavanoide spielt bei der Wirksamkeit von Hämorrhoidensalbe eine wichtige
Rolle.
Die Alternativen zur Hämorrhoidensalbe
Als Alternative zur klassischen Hämorrhoidensalbe werden in
der Apotheke auch Zäpfchen angeboten, von denen einige Varianten auch mit einer
Mulleinlage versehen sind und als Analtampons bezeichnet werden. Auch
Hamamelisextrakt wird als Hilfe bei Hämorrhoidenleiden angeboten. Anstatt sich
trotz Hämorrhoidensalbe mit den Symptomen längerfristig zu quälen, sollte man
frühzeitig den Arzt konsultieren. Er kann mit ambulanten und minimalinvasiven
Eingriffen die Ursachen der Hämorrhoidenleiden beseitigen, was mit der
Hämorrhoidensalbe nicht möglich ist.